der Sommer naht…
Seit Jahren ist das Thema Ernährung jeden Tag gegenwärtig und mit Blick auf den Sommer aktuell. Im TV laufen Koch- und Backshows rund um die Uhr. Rezeptbücher werden wie die Bibel verehrt 🙂
Jugendliche wollen Starköche sein. Leider bedenken sie nicht, der Weg zum Starkoch ist anstrengend. Morgens um 5Uhr in der Küche sein. Schließlich ist Vorbereitung bis zum fertigen Essen notwendig… Ich danke hier an dieser Stelle jedem Koch, der seine Arbeit gerne macht und für mich im Restaurant/ Hotel da ist.
Aber nun zurück zum Thema: Ernährung
Es gibt so viele Vorschläge/ Trends die man umsetzten kann. Dabei sollte jeder für sich entscheiden, tut mir z.B. das Vegetarier sein überhaupt gut? Nur, weil es gerade Trend ist, muss ich diesen nicht mitmachen.
Wenn ich in die angestrengten, verkrampften Gesichter der Menschen im BioLaden sehe, denke ich mir: warum seit ihr so dogmatisch (streng an Glaubenssätze festhaltend) bei eurer Ernährung? Es ist doch Stress pur für den Körper, wenn der Appetit auf Schoki/ Fleisch nicht gestillt wird. Für mich sehe ich das Ganze entspannt. Einfach dem Appetit nachgeben und gut ist. Mit einer entspannten Einstellung zum Thema Ernährung lebe ich sehr gut. Alles bewusst auswählen und gut ist.
Aber, ich bekehre hier niemanden. Jeder trifft seine Entscheidung. Dafür serviere ich Euch heute 5 aktuelle Trends:
- VEGAN
Alles rein pflanzlich
Ob aus Tierliebe, Umweltschutz oder der Gesundheit zuliebe-laut Vegetarierbund Deutschland streichen hierzulande inzwischen schon rund 900.000 Menschen nicht nur Fleisch, Wurst und Fisch, sondern alle Lebensmittel tierischen Ursprungs von ihrem Speiseplan. Das bedeutet auch den Verzicht auf Milch, Milchprodukte, Eier, Zutaten wie Gelantine und Honig. Wie gesund rein pflanzliche Ernährung ist, darüber streiten sich Experten. Kritiker raten vor allem Schwangeren und Kindern von dieser Kostform ab, da sie sonst zu wenige Nährstoffe aufnehmen würden. Befürworter halten dagegen, dass es nur auf die richtige Ausführung ankommt. Grundsätzlich sollten Einsteiger in das vegane Leben aber nicht einfach drauflosessen, sondern sich im Vorfeld gut informieren. Tierisches Junkfood gegen pflanzliches einzutauschen kann nicht die Lösung sein. Stattdessen gilt für Veganer, wie für Anhänger anderer Ernährungsformen auch, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, um möglichen Mangelerscheinungen vorzubeugen. Wer sich im Zuge der Ernährungsumstellung intensiv mit den unterschiedlichen Lebensmitteln und deren Inhaltsstoffen beschäftigt, lernt schnell, dass fast alle Nährstoffe durch die richtige Menge und Zusammenstellung von Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen und pflanzlichen Fetten aufgenommen werden können. Problematisch scheint allerdings Vitamin B12 zu sein. Experten raten, dessen Status regelmäßig vom Arzt checken zu lassen und bei Bedarf ein entsprechendes Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Anregungen für eine ausgewogene und abwechslungsreiche vegane Ernährung liefern zahlreiche Kochbücher rund um den angesagten Trend.
- CLEAN EATING
Eine saubere Angelegenheit
Vereinfacht ausgedrückt, greifen Anhänger des Clean Eating nur zu natürlichen Lebensmitteln. Wer der Begründerin des aktuellen Trends, der Amerikanerin Tosca Reno, folgt, streicht Fertiggerichte, künstliche Konservierungs-, Farb- und Aroma- sowie künstliche Süßstoffe und verwendet ausschließlich gesunde Fette wie kalt gepresste Pflanzenöle. Klingt simpel, hat aber weitreichende Auswirkungen, vor allem auf das Einkaufsverhalten. Der Blick auf die Zutatenliste wird ein absolutes Muss. Lebensmittel mit mehr als 5 Inhaltsstoffen gelten nicht als „clean“ und kommen nicht in den Einkaufswagen. Genauso wichtig ist es, selbst zu kochen. Nur so können Clean Eater sicher sein, dass das Essen keinerlei Zusatzstoffe enthält. Befürworter dieser Ernährungsform sehen das nicht als Einschränkung, sondern als Chance, vermehrt Frisches auf den eigenen Esstisch zu bringen. Genauso wichtig wie die Auswahl und Zubereitung der Lebensmittel sind beim Clean Eating regelmäßige Mahlzeiten, von denen keine ausgelassen werden sollten. Neben Frühstück, Mittagessen und Abendessen gehören zwei bis drei gesunde Snacks auf den täglichen Speiseplan. So bleibt der Blutzuckerspiegel konstant und Heißhunger hat keine Chance. Wer sich jetzt beim Lesen verwundert die Augen reibt und denkt, dass das doch alles ein alter Hut sei, liegt gar nicht so verkehrt. Genau genommen ist Clean Eating die Wiederentdeckung einer Ernährungsform lange vor Schnell-Restaurants und Fertiggerichten. So erklärt sich auch die Kernbotschaft der Clean-Eating-Anhänger: „Iss nichts, was deine Oma nicht als Lebensmittel erkannt hätte!“
- FLEXITARIER
Fleisch ja, aber…
Die Trendforscherin Hanni Rützler erstellt regelmäßig Foodreports und glaubt: „Die Zukunft könnte dem Flexitarier gehören. Er isst auch Fleisch, aber will das mit gutem Gewissen tun.“ Deshalb steht Qualität vor Quantität. Billig produziertes Fleisch aus der Massentierhaltung ist für Flexitarier absolut tabu. Stattdessen greifen sie lieber zu einem Stück Bio-Fleisch, und das auch nur ab und an. Darüber hinaus stehen Vollkorn- und Sojaprodukte sowie viel Obst und Gemüse aus regionalem und saisonalem Anbau auf dem Speiseplan.
- PALEO
Essen wie in der Steinzeit
Bei Anhängern der Paleo-Diät (abgeleitet von Paläolithikum, das bedeutet Altsteinzeit) sucht man Milchprodukte, Zucker, Getreide und Hülsenfrüchte vergeblich auf dem Speiseplan. Stattdessen landet das auf den Tellern, was bis vor etwa 10.000 Jahren von unseren Vorfahren in die Höhle gebracht wurde: Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Eier, Nüsse, Pilze, Samen, Gemüse und Kräuter. Die Philosophie hinter dieser Ernährungsform: Weil wir Menschen diese Lebensmittel bereits seit 2,5 Millionen Jahren verzehren, soll unser Organismus perfekt an sie angepasst sein. Alle Lebensmittel, die sich der Mensch erst durch Ackerbau und Viehzucht erschlossen habe, gelten dagegen als zu modern und werden für Stoffwechsel- und Autoimmunkrankheiten verantwortlich gemacht.
- FRUTARIER
Essen, das vom Baum fällt
Anhänger dieser Ernährungsform greifen ausschließlich zu pflanzlichen Produkten, achten dabei allerdings darauf, dass die Pflanzen nicht beschädigt werden. Gegessen werden kann also nur Pflückbares wie Obst, Samen und Nüsse. Durch die starke Einschränkung haben Frutarier ein hohes Risiko für einen Nähstoffmängel, was sie regelmäßig durch einen Mediziner checken lassen sollten.
Meine Lieben, dann sag ich mal: Viel Spaß bei Eurer Entscheidung und Guten Appetit!
Alles Liebe Kerstin
Quelle: barmer-gek 2/2015